Deutsche Physikerinnentagung 2004

Elsa Neumann war die erste deutsche Frau, die es erreichte, eine Ausnahmegenehmigung zum Studium der Physik zu bekommen. Sie bestand 1899 mit Bravour in Berlin ihre Doktorprüfung. Seitdem sind über hundert Jahre vergangen, in denen sich Frauen in dieser Männerdomäne behaupten. Doch immer noch sind Frauen in der Physik selten. Einmal im Jahr ändert sich diese Situation - wenn Deutschlands Physikerinnen tagen.

Die Deutsche Physikerinnentagung ist eine seit 1997 jährlich wiederkehrende und inzwischen erfolgreiche und etablierte Institution. Sie versteht sich als Forum der Frauen in der Physik. Hier präsentieren sich engagierte, interessierte Wissenschaftlerinnen aller Fachgebiete, Karrierestufen und Berufsbereiche, Regionen und Qualifikationen. Die wissenschaftliche Diskussion, aber auch der Erfahrungsaustausch und die Vorstellung beruflicher Perspektiven von Physikerinnen stehen im Mittelpunkt. Eingeladen sind alle Frauen, die sich der Physik verbunden fühlen - ob als Schülerin oder Studentin, Dozentin, Forscherin, Lehrerin oder Wirtschaftsphysikerin.

Seit vielen Jahren gibt es regelmäßige Treffen von deutschen Physikerinnen, bei denen Wissenschaftliches präsentiert und diskutiert wird. 1997 wurde in Berlin ein solches Treffen erstmals durch die anwesenden Physikerinnen zur Tagung erklärt. Dort begründeten sie eine Initiative, die sich als Institution zu einem Bestandteil der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) machen sollte. 1998, im Jahr darauf, fand die Physikerinnentagung in der Hansestadt Hamburg statt. Am Ende der Tagung bestätigte der Vorsitzende der DPG die Gründung des Arbeitskreises Chancengleichheit (AKC). Im Jahr 1999 wurde diese Tagung in der traditionsreichen Universitätsstadt Heidelberg abgehalten. Im letzten Jahr des Jahrtausends tagten die Physikerinnen auf der DPT 2000 in München. 2001 reisten die sich der Physik verbunden fühlenden Frauen nach Dresden zur DPT. Die neue Tradition der Physikerinnentagung wurde 2002 in Tübingen und 2003 in Augsburg fortgesetzt.