Grußwort zur 19. Physikerinnentagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft an der Universität Göttingen
Die Physik bietet mit ihren spannenden Themen Forscherinnen und Forschern immer wieder aufs Neue vielfältige Herausforderungen. Mit Rätsellösen verglich die deutsch-amerikanische Nobelpreisträgerin Maria Goeppert-Mayer die Physik deshalb einmal. Es seien jedoch Rätsel, die nicht der menschliche Geist geschaffen habe, sondern die Natur.
Um die Rätsel der Physik zu lösen, brauchen wir Kreativität, rationales Denken und viele unterschiedliche Begabungen. Daher ist es wichtig, dass sich Frauen und Männer mit physikalischen Phänomenen befassen – und deshalb brauchen wir unbedingt mehr exzellente Physikerinnen, die sich für diese Wissenschaft begeistern.
Die Bundesregierung setzt sich auch in dieser Legislaturperiode dafür ein, den Anteil von Wissenschaftlerinnen in den naturwissenschaftlichen Fächern zu erhöhen. Mit dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Interesse der Frauen auch an Physik.
Wir sind auf einem guten Weg. An Universitäten und Fachhochschulen stieg der Anteil der weiblichen Studierenden in der Physik/Astronomie von 11 Prozent im Jahr 1993 auf 25 Prozent im Jahr 2013. Der Anteil der Absolventinnen verdoppelte sich zwischen 1993 und 2013 von rund 10 Prozent auf knapp 20 Prozent. Trotz des Anstiegs ist der Anteil an Physikerinnen aber noch zu gering.
Ich freue mich daher, dass auch die Deutsche Physikerinnentagung dazu beitragen will, den Stellenwert von Physikerinnen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu stärken. Vernetzung und Austausch unter Wissenschaftlerinnen sind wichtig, um junge Physikerinnen auf ihrem Karriereweg zu ermutigen. Schließlich können erfolgreiche Frauen in der Wissenschafts- und Forschungslandschaft Vorbilder für den Nachwuchs sein. Sie geben Schülerinnen Orientierung für ihre Studienwahl und regen junge Forscherinnen an, ihr wissenschaftliches Profil der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Ich danke der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für ihr großes Engagement, Wissenschaftlerinnen zu fördern und zu unterstützen und ich wünsche der 19. Deutschen Physikerinnentagung einen erfolgreichen Verlauf.