Dr. phil. Marion Esch
TU Berlin, MINTiFF
Wann: Freitag, 1. November 2013, 18:00 - 19:00
Wo: Neue Universität, Grabenstraße 1, Hörsaal 13
Thema: MINT und Chancengleichheit in Spielfilmen und Serien - Entertainment-Education als neue Strategieoption für die Wissenschaftskommunikation und Nachwuchsgewinnung
Abstract:
Der Beitrag zeigt empirische Befunde zum (unbeabsichtigen) Einfluss von Spielfilmen und Serien auf geschlechtstypische Studien- und Berufspräferenzen auf. Die Ergebnisse einer Analyse der Themen und Berufs- und Geschlechterrollen im fiktionalen Programm der fünf großen deutschen Sender machen deutlich, dass Wissenschaft und weibliche Role-Models mit MINT-Berufen in deutschen Produktionen kaum zu finden sind. Wissenschaftsthemen und weibliche Rolemodels mit MINT-Berufen sind demgegenüber in amerikanischen Spielfilmen und Serien in fast allen Genres deutlich auf dem Vormarsch und ziehen auch hierzulande ein Millionenpublikum in ihren Bann. Naturwissenschaftler/-innen und Techniker/-innen treten z.B. als Forensiker/-innen in Krimis in Erscheinung und wecken breitenwirksam das entsprechende Studieninteresse. Spielfilme und Serien mit MINT im Zentrum können aber auch zu neuen Forschungs- und Entwicklungsprojekten inspirieren, wissenschaftliche Kontroversen anregen und in Bevölkerungsschichten das MINT-Interesse wecken, die durch die traditionellen Formen der Wissenschaftskommunikation nicht erreicht werden. Wie dazu beigetragen werden kann, dass auch in deutschen Spielfilmen und Serien Wissenschaft und weibliche Rolemodels Eingang zum Thema werden, wird abschließend präsentiert und diskutiert.