Grußwort zur Deutschen Physikerinnentagung 2012
Alle Teilnehmerinnen der 16. Physikerinnentagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft heiße ich herzlich in Freiburg im Breisgau willkommen. Freiburg ist als traditionsreiche und renommierte Universitätsstadt sicherlich fachlich sehr inspirierend und bietet gleichzeitig einen wunderbaren kulturellen und landschaftlichen Rahmen.
Für Physikerinnen aus ganz unterschiedlichen Arbeits- und Forschungsbereichen ist die Physikerinnentagung schon seit Jahren ein zentrales Forum. Vorträge und Diskussionsrunden tragen dazu bei, Frauen innerhalb des Fachs zu fördern und in der Physik stärker sichtbar werden zu lassen. Heute beginnen knapp 30 Prozent aller baden-württembergischen Studienanfängerinnen ihr Studium in einem so genannten MINT-Fach. Die Physikerinnentagung bietet Gelegenheiten für Schülerinnen, auch außerhalb der Schulräume einen unmittelbaren Kontakt zu Naturwissenschaften zu knüpfen. Dies kann helfen, den Frauenanteil auch in der Physik in Zukunft zu erhöhen.
Als profilierter Wissenschaftsstandort fördert das Land Baden-Württemberg die MINT-Fächer und unterstützt mit der Initiative „Frauen in MINT-Berufen“ gezielt Frauen in diesem Bereich. Eigene Förderprogramme stehen für Frauen in der Wissenschaft bereit. Um Talente und Qualifikationen von Frauen besser als bisher zu nutzen und eine echte Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen, haben wir außerdem mit dem „Pakt für Familien mit Kindern“ einen weiteren Schritt getan.
Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen: Es ist zu einer Überlebensfrage geworden, dass wir lernen, wirtschaftlich-soziale Prosperität mit der Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu vereinbaren. Eine nachhaltige Veränderung unserer Lebens- und Produktionsweise werden wir nur mit technischen Innovationen sowie neuen Denkansätzen und Lösungen erreichen. Der Wissenschaft kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Mit dem Jahresthema „Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein“ nimmt die Physikerinnentagung die zentralen Herausforderungen auf, vor denen unsere Gesellschaft steht.
Mein Dank gilt daher den Organisatorinnen der 16. Physikerinnentagung dafür, dass sie sich dieser drängenden Fragen annehmen. Allen Physikerinnen und den Mitarbeiterinnen des Physikalischen Instituts der Universität Freiburg, des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme sowie den Unternehmen, die sich bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung engagiert haben, danke ich für ihr Engagement und wünsche den Teilnehmerinnen anregende Tage in Freiburg.
Winfried Kretschmann
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg