Stand: Tue Nov 6 13:43:38 2001


Aberle, Lisa

Ethik: Zum Umgang mit Betrug und Verleumdung in der Wissenschaft

Vor über einem dutzend Jahre erregte der Fall Baltimore (ein angebliche Betrugsfall in der amerikanischen Forschung) Aufsehen, weil auch der amerikanische Nobelpreisträger David Baltimore darin verstrickt war. Im Fall Baltimore gehörte die Immunbiologin Thereza Imanishi-Kari zu den wenigen Ehrlichen, die aber trotzdem über 10 Jahre hinweg von fast allen für schuldig gehalten wurde. Dazu der Wissenschaftspublizist Ernst Peter Fischer: "Es ist selten jemand so schwer für so wenig bestraft worden ... Dabei fällt auf, dass es ... eine Frau ist, die den größten und nicht wieder gut zu machenden Schaden zu tragen hat." Ähnlich erging es der Kölner Philosophin Elisabeth Ströker 1990, gegen die durch ungerechtfertigte Plagiat-Vorwürfe und mit Hilfe der Medien bis vor kurzem ein regelrechter Vernichtungszug stattgefunden hat.
Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens können jeden treffen! Konkurrenzdruck und Mißgunst dürften häufiger als angenommen die Gründe dafür sein, daß mit Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens leichtfertig umgegangen wird. Hinzu kommt, daß eine generelle Unsicherheit herrscht, was eigentlich unter wissenschaftlichem Fehlverhalten zu verstehen ist, wo beispielsweise bewusste Täuschung anfängt und versehentlicher Irrtum endet.
Um hierfür einen Leitfaden an die Hand zu geben, hatte die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG eine international besetzte Kommission eingesetzt, die 1997 einen Ehrenkodex für gutes wissenschaftliches Verhalten verabschiedete. Zwischenzeitlich gibt es auch ein Vermittlungs- und Beratungsgremium: Mitte 1999 wurde das Gremium Ombudsman eingerichtet, um allen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Fragen guter wissenschaftlicher Praxis zur Seite zu stehen. Die Bedeutung dieses Gremiums für die Wissenschaftsethik und dessen Arbeitsweise soll erörtert werden. Des weiteren sollen geeignete Verhaltens- und Vorgehensweisen an die Hand gegeben und diskutiert werden, was zu tun ist, wenn man mit Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens in Berührung kommt.



Abken, Anke

Einflüsse des Rückkontaktes und Auswirkungen der Zellprozessierung auf die Langzeitstabilität von CdTe/CdS Dünnschichtsolarzellen

Mit der CdTe/CdS Dünnschichtsolarzelle wurden unlängst Spitzenwirkungsgrade von 16.4 % in der Superstratkonfiguration erreicht. CdTe/CdS Module werden zur Zeit von verschiedenen Firmen in die Produktion überführt. Dennoch verhindert die zu geringe Langzeitstabilität des Bauelementes eine breite Markteinführung. Chemische Verunreinigungen und instabile Rückkontaktsysteme werden als Ursache für die Degradation der photovoltaischen Parameter angesehen. I-U Messungen an CdTe/CdS Dünnschichtsolarzellen mit verschiedenen Rückkontaktsystemen sollen neue Aufschlüsse in Kombination mit thermodynamischen Betrachtungen, XRD- und SIMS-Messungen über die eigentlichen Vorgänge innerhalb des Bauelementes während der Alterung liefern. Dabei spielen die Eigenschaften der CdS Fensterschicht für den Kurzschlussstrom ISC eine entscheidende Rolle. Der Einfluss von metallischen Verunreinigungen wie Cu oder Sb sowie der Effekt einer O2-Nachbehandlung des CdS kann mit Hilfe einfacher thermodynamischer Betrachtungen verstanden werden. Solarzellen mit Au und Mo Rückkontakten werden mit Zellen, die eine Sb2Te3 Rückkontaktanpassungsschicht in Kombination mit Au und Mo beinhalten, verglichen. Aus diesen Messungen werden Konzepte für innovative Rückkontaktsysteme erstellt, die eine verbesserte Langzeitstabilität von CdTe/CdS Dünnschichtsolarzellen und Modulen garantieren sollen.



Anton, Gisela

Experimente zur Untersuchung der Struktur des Nukleons

Protonen und Neutronen (Nukleonen) sind schon seit langem als Bausteine der Atomkerne bekannt. Ebenfalls ist bekannt, daß Nukleonen Quarks enthalten, und wie sich die Kräfte zwischen den Quarks bei kleinen Abständen verhalten. Es besteht aber das Problem, daß diese Kräfte bei Abständen, wie sie im Nukleon vorliegen, nicht störungstheoretisch behandelt werden können und deshalb die Eigenschaften des Nukleons nicht direkt aus der Theorie der Quantenchromodynamik berechnet werden können. Im Vortrag wird erörtert, welche experimentellen Informationen in diesem Zusammenhang zum Verständnis des Nukleons zugänglich sind und in Zukunft erarbeitet werden.



Bahr, Ute

Modellierung von Wachstumsstrukturen

Es ist erstaunlich, dass komplexe Strukturen, wie z.B. elektrische Entladungsmuster, mit ihren feinen Verästelungen eine einfache Dynamik besitzen, nach der sie sich bilden. In einem Computer kann eine derartige Struktur simuliert werden.
In einem einfachen Experiment wird das Entstehen komplexer Wachstumsstrukturen beim viskosen Verästeln demonstriert. Einige aus der Literatur bekannte Beispiele für Wachstumsstrukturen werden vorgestellt und die strukturbildenden Mechanismen diskutiert.
Zu dieser Klasse von Wachstumsstrukturen gehören auch Rißmuster, die z.B. unter thermischer Belastung entstehen. Die Komplexität der beobachteten Rißstrukturen kann durch verschiedene morphologische Übergänge erklärt werden.



Bessenrodt-Weberpals, Monika

Physikerinnen in Dual Career Couples: eine unterdrückte Mehrheit?

Physikerinnen in Dual Career Couples: eine unterdrückte Mehrheit? Die AKC Umfrage "Physikerinnen und Physiker im Beruf. Gleiche Chancen für Männer und Frauen" hat ergeben, dass Physikerinnen zu mehr als 85 % mit einem Akademiker als Partner leben. Also leben sie sehr häufig als "Dual Career Couples" (DCCs) oder "Tandemkarrierepaare", d.h. als Paare, für die Karriere, Lebensplanung und Partnerschaft nicht zu trennen sind. In der Arbeitswelt treffen diese Paare häufig auf Ignoranz oder sogar Ablehnung ihrer spezifischen Schwierigkeiten. Nicht zuletzt dadurch gehen viele Frauen der Physik verloren oder arbeiten in Anstellungen mit schlechten Arbeitsbedingungen.
Dieser Beitrag möchte helfen, über diese Situation zu informieren und sie zu verbessern. Nach einer Definition der DCCs werden die grundsätzlichen Schwierigkeiten aufgezeigt, denen DCCs gegenüberstehen. Anschließend werden die Situationen von DCCs in Deutschland und in USA insbesondere im akademischen Bereich verglichen. Einige der amerikanischen Lösungsstrategien werde ich für deutsche Verhältnisse adaptieren, insbesondere eine strategische Anstellungsinitiative für DCCs in deutschen akademischen Institutionen. Das Ziel besteht in einer Wahrnehmung und Verbesserung der Situation von DCCs durch den Blickwechsel vom Einzelschicksal zu generellen Regelungen.



Brodowsky, Hanna

Studieren, Promovieren, Arbeiten im Ausland

Eine Informationsveranstaltung für alle, die vielleicht für längere Zeit ins Ausland gehen wollen. Vier Physikerinnen, die im Studium oder im Beruf mehrere Auslandsaufenthalte erlebt haben, nennen Beweggründe, Tipps und Tricks und beantworten Fragen.



Dörr, Kathrin

Elektronentunneln in Manganat - Dünnschichtsystemen

Lanthanmanganate (La,A)MnO3 (A = Dotierungsmetall) werden seit der Entdeckung des CMR (Colossal Magnetoresistance) Effekts in epitaktischen Dünnschichten im Jahr 1993 intensiv erforscht. Diese magnetischen Übergangsmetalloxide sind durch eine enge Kopplung der Mn 3d Leitungselektronen sowohl an die magnetische Struktur (infolge des Doppelaustauschmechanismus) als auch an das Kristallgitter gekennzeichnet, was zu einer Vielfalt magnetischer und elektronischer Phasen in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung führt. Einige Manganate mit ferromagnetisch-metallischem Grundzustand besitzen eine nahezu vollständige Spinpolarisation des Leitungsbandes, wodurch ein extrem grosser Tunnelmagnetowiderstand (von bis zu 700 % bei 77 K) in epitaktischen Dünnschichtelementen beobachtet werden kann.
Im Vortrag werden drei Experimente zum spinpolarisierten Elektronentunneln in Manganaten vorgestellt und die zugrundeliegenden festkörperphysikalischen Mechanismen diskutiert. Die angewandte Technik der Dünnschichtpräparation durch Pulslaserdeposition und die Mikrostruktur der Schichtsysteme werden erläutert. Potentielle Anwendungsfelder fuer metallische Manganate liegen in der Magnetfeldsensorik, der magnetischen Speichertechnik und der Spinelektronik.



Dichtel, Karin

Supraleitende Kuprate und Photonische Kristalle




Erdmenger, Johanna

Neue Zusammenhänge zwischen Quantentheorie und Gravitation

Die "AdS/CFT-Korrespondenz" stellt einen neuartigen Zusammenhang her zwischen Quantenfeldtheorien in vier Raum-Zeit-Dimensionen und Supergravitationstheorien in fünf Dimensionen. Dabei spielt die String-Theorie eine entscheidende Rolle. Insbesondere impliziert die AdS/CFT-Korrespondenz die Äquivalenz von vierdimensionalen konforminvarianten Quantenfeldtheorien (CFT) mit N=4 Supersymmetrie und von Supergravitationstheorien auf dem fünfdimensionalen Anti-de-Sitter (AdS)-Raum.
Im Vortrag werden die Grundzüge der AdS/CFT-Korrespondenz erläutert. Zusätzlich werden einige Verallgemeinerungen vorgestellt, die wir vor kurzem hergeleitet haben. Es wurde untersucht, inwieweit sich die Korrespondenz auf Quantenfeldtheorien verallgemeinern läßt, in denen die konforme Symmetrie und ein Teil der Supersymmetrie gebrochen ist. Dies ist ein erster Schritt im Hinblick auf die Anwendung der Korrespondenz in der Elementarteilchenphysik.



Erlemann, Martina

Das Bild von Physikerinnen in den Medien : Suspekte Exotin oder leuchtendes Vorbild?

Die Vorstellungen der Öffentlichkeit von Physik sind vom Bild einer typisch männlichen Wissenschaft geprägt. Gerade auch Medien als Akteure in öffentlichen Diskursen beeinflussen maßgeblich, was die Öffentlichkeit sich unter Physik vorstellt. Sie (re)konstruieren ein Bild, das vorgibt, Physik und insbesondere PhysikerInnen zu repräsentieren. In diesen medialen Repräsentationen wird Physik mit maskulinen Attributen und Metaphern assoziiert, so daß sie scheinbar inkompatibel mit eher traditionellen Vorstellungen von Weiblichkeit wird. Vor dem Hintergrund dieser sozial konstruierten Unvereinbarkeit erscheint der Status quo, daß Frauen in der Physik eine mehr oder weniger subtil diskriminierte Minderheit darstellen, als geradezu praktische Konsequenz.
Für die Rolle der Printmedien stellen sich folgende Fragen: Wie werden PhysikerInnen dargestellt? Gibt es hier Unterschiede zwischen Physikern und Physikerinnen? Reproduziert sich wieder nur das Bild von Physik als einer Männerdomäne, in der Frauen unpassend wirken? Oder wird sich um eine differenzierte Darstellung bemüht, die Physik nicht ausschließlich mit Maskulinität assoziiert und darüber hinaus die Unterrepräsentanz von Frauen in der Physik als Problem diagnostiziert?
Anhand der Ergebnisse einer Untersuchung, die unter anderem eine qualitative Analyse der Repräsentationen von PhysikerInnen in den deutschen Printmedien umfaßte, soll diesen Fragen nachgegangen werden.



Fleischer, Monika

Transportuntersuchungen an Nanostrukturen

Als Probenmaterial für Transportuntersuchungen an Nanostrukturen sind GaAs/AlGaAs-Heterostrukturen gut geeignet. An der Schichtgrenze zwischen GaAs und AlGaAs bildet sich ein zweidimensionales leitendes Elektronengas aus. Die Elektronen darin sind hochbeweglich und haben eine mittlere freie Weglänge von mehreren Mikrometern. Dadurch kann ballistischer Transport durch Nanostrukturen stattfinden, bei dem die Streulänge der Elektronen größer ist als die Strukturabmessungen. Auf die Probenoberfläche werden mit Elektronenstrahllithographie Gatestrukturen von unter 100 nm Breite aufgebracht, mit denen im Elektronengas z.B. Quantenpunktkontakte oder Quantendots definiert werden können.
Quantenpunktkontakte bestehen aus zwei Gates, zwischen denen sich Elektronen durch einen Kanal variabler Breite bewegen können. Quantendots sind Inseln im Elektronengas, die kapazitativ an die Elektronenreservoirs gekoppelt sind. Sie weisen diskrete Energieniveaus auf.
Kühlt man sie auf sehr tiefe Temperaturen ab, wird der Abstand der Energieniveaus größer als ihre thermische Verbreiterung. Die Niveaus werden untersucht, indem man das Potential des Dots durch eine variable Gatespannung verändert. Stimmt die Energie der Elektronen im Reservoir nicht mit der eines Dot-Niveaus überein, findet kein Elektronentransport statt (Coulomb-Blockade), stimmt sie überein, können einzelne Elektronen durch den Dot tunneln, und man sieht Peaks im Leitwert.
Wenn man zwei Quantendots koppelt, bildet sich ein kombiniertes Energieniveausystem aus. Die Niveausysteme können jeweils mit einem weiteren Dot spektroskopiert werden.



Frank, Elisabeth

Der Schulversuch Physik - Impulse für einen geschlechtergerechten Unterricht

Im Schulversuch Physik entwickelte und erprobte ein Team von 10 Lehrkräften in den Klassen 10 und 11 von 14 koedukativen Gymnasien im Großraum Stuttgart ein völlig neues Konzept von Physikunterricht: Sensibilisierung der beteiligten Lehrkräfte für die Kategorie Geschlecht, neue Inhalte, neue Methoden, zeitweise Geschlechtertrennung. In allen untersuchten Bereichen (Interesse an Physik, Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit, erreichte Noten am Ende von Klasse 11, Weiterwahl von Physik) zogen die Mädchen mit den Jungen gleich. Obwohl im Schulversuch der Blick auf die Mädchen zentriert war, entschieden sich nach dem Schulversuch weit mehr Jungen für Physik als in den Jahren zuvor.
Die Konzepte des Schulversuchs wurden inzwischen weiterentwickelt und in sämtlichen Klassenstufen erprobt. Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf vielen konkreten , praxiserprobten Anregungen für naturwissenschaftliche Lehrkräfte, die mit einem attraktiven Physikunterricht beiden Geschlechtern gleichermaßen gerecht werden wollen.



Helm, Christiane

Polyelectrolytes at Interfaces

A diblock copolymer consisting of a fluid hydrophobic block and a PSS (poly(styrene sulfonate)) block self-organizes at the water surface as a monolayer. Two polyelectrolyte brush phases can be distinguished with x-ray reflectivity: at low salt the osmotically swollen brush characterized by stochiometric ion incorporation and constant thickness; at high salt (higher 0.1 M) the salted brush, which shrinks both with molecular area and subphase salt, according to the predicted power laws. PSS adsorbed onto a cationic lipid monolayer is studied. Flat and coiled adsorption can be distinguished, depending on salt concentra-tion, monolayer surface charge and degree of polymerisation. Multilayers formed by al-ternate adsorption of polycations and polyanions show a similar dependence on solution parameters. Investigations with the SFA indicate chain interpenetration in multilayers.



Hofmann, Annabella Claudia

Physikalische Theorien: Anspruch und Wirklichkeit

Theorien in der Physik sind meist komplexe Gebilde und seit Jahrzehnten wird in der Wissenschaftstheorie untersucht, in wieweit diese Gebilde einem (absoluten) Wahrheitsanspruch genügen. Jede Theorie hat ihre Grenzen und Bereiche in denen sie widersprüchlich ist und keine gültigen Aussagen über die Realität liefert. Doch das soll hier nicht untersucht werden. Interessanter sind Fälle, in denen

Das erstaunliche daran sind weniger diese Widersprüche, als die fehlende Kritik daran und selbst in neuesten Physiklehrbücher werden diese Paradoxien als Glaubenswahrheiten ausgegeben.



Hofmann, Johanna

Podiumsdiskussion: Karriereleiter - jede Sprosse eine andere Stadt

Ist die karriereorientierte Physikerin eine "Jobnomadin"? Verzichtet sie auf Kind(er) und/oder stellt die Partnerschaft hintan, um auf der beruflichen Entwicklungsleiter die nächst höhere Sprosse zu erklimmen? Oder spielt sie selbst die zweite Geige, wenn es innerhalb der Partnerschaft um die beruflichen Entwicklungswege der/s Einzelnen geht? Oder ist die Physik gar selbst (noch immer) ein frauenfeindlicher Männerbund, der Frauen den beruflichen Aufstieg verstellt? Zu Pro und Contra dieser Themen möchte ich mit den Gästen auf dem Podium und mit Ihnen ins Gespräch kommen.



Holst, Bodil

Atomoptik und Oberflächenphysik: Die Entwicklung eines Atomspiegels

Ziel des Projektes ist es, Helium-Oberflächenstreuung mit Atomoptik zu kombinieren, um das erste Raster-Atom-Mikroskop zu bauen. Die niedrige Energie des Helium-Strahls (weniger als 100 meV) und die Tatsache, dass die Helium-Atome elektrisch neutral und chemisch inert sind, bedeutet, daß es möglich ist ohne Beschädigung der Oberfläche Halbleiter, isolierende Materialien, empfindliche, molekulare Adsorbationsstrukturen und vielleicht sogar einige biologische Proben zu untersuchen.
Ein Schlüsselelement des Mikroskops ist das atomoptische Element. Das Feld der Atomoptik hat sich innerhalb der letzten Jahren rapide entwickelt. Eine Reihe von Experimenten haben Atome durch Reflexion oder Beugung in magnetischen oder optischen Feldern fokussiert. Diese Techniken sind allerdings nur bei reaktiven Atomen anwendbar. Für Grundzustand-Atome sind die einzigen Mittel zur Fokussierung die der klassischen Optik: Linsen und Spiegel.
In diesem Vortrag wird über die Entwicklung eines Atomspiegels berichtet. Bei der Wahl einer Spiegeloberfläche muss die Oberflächengeometrie sowohl auf einer makroskopischen Längenskala, bei der klassische Mechanik und Optik anwendbar sind, als auch auf einer atomaren Längenskala, bei der Quanten und Diffraktionseffekte dominieren, betrachtet werden. Auf der makroskopischen Längenskala ist es das Ziel, den Kristall in eine Form zu bringen, die das Fokussierungsoptimum gewährleistet. Auf der atomaren Längenskala ist das Ziel die spekulare Reflektivität zu optimieren, um möglichst viel Intensität am Ort des Fokus zu erhalten.



Jakob, Bettina

Untersuchung von pp-Reaktionen an der Pion-Produktionsschwelle mit dem COSY-TOF-Spektrometer

Zur Beschreibung der Nukleon-Nukleon-Wechselwirkung im Mittelenergiebereich werden Mesonen-Austauschmodelle verwendet. Die Parameter dieser Modelle werden an Daten der elastischen Streuung und die Grundzustandseigenschaften des Deuterons als gebundenes Nukleonensystem angepaßt und beschreiben so on-shell Prozesse gleich gut, sagen aber unterschiedliches off-shell Verhalten voraus. Um off-shell Prozesse zu untersuchen, müssen Prozesse betrachtet werden, in denen sich die Relativimpulse der Nukleonen vor und nach der nuklearen Wechselwirkung unterscheiden. Dies ist z.B. bei der pp-Bremsstrahlung und der Mesonenproduktion in pp-Reaktionen der Fall.
Die genaue experimentelle Bestimmung von totalen und differentiellen Wirkungsquerschnitten und gegebenfalls Polarisationsobservabeln dieser Reaktionen ermöglicht den Test der Vorhersagekraft dieser Modelle. Mit dem Flugzeitspektrometer TOF am Beschleuniger COSY können pp-Bremsstrahlung und der Mesonenproduktion nahezu im gesamten Phasenraum untersucht werden. Das leichteste Meson ist das Pion. Untersuchungsmethoden und erste Ergebnisse für pionenproduzierende Reaktionen werden vorgestellt.



Käferlein, Monika

Als Physikerin in der Medizintechnik

Nach dem Diplom 1989 begann ich bei Siemens Medizintechnik als Entwicklerin in der Magnetresonanz zu arbeiten. Dabei war es sicher hilfreich, daß ich mich in der Diplomarbeit mit diesem Thema beschäftigt hatte. Mein Berufsbild und mein Privatleben haben sich seither aber gewandelt: inzwischen bin ich mit zwei kleinen Kindern in Teilzeit tätig. Mit einem Schuß Organisationstalent und natürlich auch einigen Einschränkungen sind Familienleben und Berufstätigkeit dann auch (meist!) vereinbar.



Könekamp, Bärbel

Physikerinnen und Physiker im Beruf

Physikerinnen sind nach wie vor in der Berufswelt "Physik" eine Minderheit. Haben Frauen die gleichen Chancen wie Männer? Begünstigt sie ihr Minderheitenstatus in ihrem beruflichen Erfolg oder haben sie mit Nachteilen zu rechnen?
Der AKC (Arbeitskreis Chancengleichheit der deutschen physikalischen Gesellschaft) brachte im Jahr 2000 eine Untersuchung zur beruflichen Situation der Physikerinnen und Physiker in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft auf den Weg, die am Institut für Soziologie der TU Darmstadt unter der Leitung von Prof. Dr. Krais durchgeführt und in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Alle weiblichen Mitglieder und eine Kontrollgruppe von 800 männlichen Mitgliedern wurden angeschrieben und zu ihrem schulischen und beruflichen Werdegang befragt. Mit dieser quantitativen Untersuchung liegen erstmals Informationen zur beruflichen Situation von berufstätigen Absolventinnen und Absolventen der Physik vor. Die Kombination von berufsspezifischen und biographischen Variablen ermöglicht darüber hinaus einen differenzierten Blick auf die berufliche Situation von Frauen in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Vergleichend wird die aktuelle Berufssituation ihrer männlichen Kollegen herangezogen. Diese Ergebnisse der Analyse deuten darauf hin, dass Frauen nicht nur aus persönlichen Gründen andere Arbeitsbedingungen wählen, sondern dass es strukturelle Barrieren gibt, die Männern und Frauen andere Chancen in ihren Karrieremöglichkeiten einräumen.



Küster, Imke

Stoßinduzierte Ionisation und Fragmentation kleiner Moleküle

Ziel des Experiments ist die Untersuchung der Ionisation und Fragmentation freier Moleküle (z.B. N2 oder CO2) durch Stoß mit positiven Ionen. Diese Betrachtungen sind nicht nur von theoretischem Interesse; Anwendungen reichen von der Astrophysik bis hin zur Strahlenschädigung von biologischem Gewebe.
Beim Entfernen mehrerer Elektronen explodiert das Molekül durch die gegenseitige Abstoßung in einzelne Bestandteile. Dabei hängen die Wechselwirkungsmechanismen wesentlich von der Wahl des Projektils ab. Nur durch den Nachweis aller Fragmente ist eine kinematisch vollständige Beschreibung des Fragmentationsprozesses möglich. So können z.B. die freiwerdende kinetische Energie oder Winkelkorrelationen bestimmt werden und ermöglichen so eine Aussage über die Geometrie und Stoßdynamik des Systems.
Die experimentellen Ergebnisse lassen sich nur in wenigen Fällen mit einem einfachen Coulomb-Explosions-Modell beschreiben. Erste ab initio quantenchemische Berechnungen liefern eine bessere Übereinstimmung.



Kappler, Cornelia

Konzepte und Forschung zu UMTS in der Industrie

Von Studium und Promotion in theoretischer Physik zu konzeptueller Arbeit im Mobilfunk (UMTS) bei Siemens. Die bekannten Physikerfähigkeiten, die im Studium geschult werden - Abstraktions- und Problemlösungsvermögen - sind dabei wesentlich. Fachlich hat meine heutige Arbeit dagegen nichts mit Physik zu tun. Ich kümmere mich vielmehr um ein kniffliges Problem in Internet und UMTS, die sogenannte "Quality of Service": Heute dauert z.B. das Herunterladen von Webseiten unvorhersagbar lange oder kurz. Telefonieren (IP-Telefonie) ist auf dieser Basis nicht verläßlich möglich - genau das soll aber in UMTS realisiert werden. Um in diesem Problem weiterzukommen betreue ich einige Forschungsprojekte, in denen Universitäten und Industrie kollaborieren. Die Ergebnisse müssen in die Siemens Arbeit eingebracht werden, und sollen sich in wenigen Jahren in den Produkten wiederfinden.




Kennerknecht, Claudia

Resonanzverstärkte Mehrphotonenphotoemission von metallischen Nanoteilchen auf Graphit (Poster)

Nanostrukturen und Nanoteilchen spielen in der heutigen Wissenschaft und Technik eine entscheidende Rolle. Das optische Verhalten von metallischen Nanoteilchen wird im sichtbaren Spektralbereich von kollektiven Schwingungen der Leitungselektronen, dem sogenannten Oberflächenplasmon, bestimmt. Die durch die Anregung des Plasmons bewirkte hohe Verstärkung der Photoelektronenausbeute aus den Nanoteilchen ermöglicht es, zeitaufgelöste Mehrphotonen-Photoemission zur Untersuchung der elektronischen Dynamik in Nanoteilchen anzuwenden.
Hier werden entsprechende Messungen an Ag-Nanoteilchen und Au-Nanoteilchen auf Graphit dargestellt, die Auswertung von Mehrphotonen-Photoemissionsspektren von solch heterogenen Oberflächen verdeutlicht und insbesondere das resonante Verhalten dieser Teilchen bei der Anregung mit unterschiedlichen Wellenlängen demonstriert.



Klingner, Edith

Plädoyer für ein Physikstudium nach 20 Jahren in der mittelständischen Industrie

Nach Weggang von der TU Dresden, Bereich Tieftemperaturphysik, arbeitete ich auf verschiedenen Arbeitsgebieten in der mittelständischen Wirtschaft. Die Spanne reicht dabei von Aufgaben im wissenschaftlichen Gerätebau in DDR-Betrieben bis zu meiner jetzigen Tätigkeit mit mehr biotechnologisch orientierten Aufgaben im Lebensmittelsektor. Aus persönlicher Sicht sollen Vorteile und Defizite einer Physikausbildung für mehr technisch, naturwissenschaftlich orientierte Tätigkeiten im industriell bestimmten Berufsleben diskutiert werden.



Krummacher, Sybille

TOTAL E-QUALITY -- Ein Konzept zur Verbesserung der Chancengleichheit in der Forschung

Seit Mai diesen Jahres können sich Hochschulen und Forschungseinrichtungen nach einem speziell auf ihre Gegebenheiten abgestimmten Bewertungsverfahren für das TOTAL E-QUALITY Prädikat als sichtbares Zeichen für bereits umgesetzte Aktivitäten zur Verbesserung der Chancengleichheit bewerben. Mit dieser Auszeichnung soll künftig auch für wissenschaftliche Einrichtungen Transparenz der innovativen Projekte, Maßnahmen und Ideen, die die Gleichstellung von Frauen entscheidend voranbringen, hergestellt werden. Außerdem sollen Anreize geschaffen werden, auch im Wissenschafts-Betrieb gleichstellungspolitische Ideen in die Organisationsprozesse zu integrieren.
Das TOTAL E-QUALITY-Konzept geht zurück auf eine Konferenz des Netzwerks Positive Aktionen der Europäischen Kommission im Mai 1994 in Como und fußt auf der These, daß Chancengleichheit von Frauen und Männern den Unternehmen Vorteile im Wettbewerb verschafft und für innovative und zukunftsweisende Personalpolitik unerläßlich ist.
Im Vortrag werden die Zusammenhänge zwischen Total Quality Management und Chancengleichheitspolitik sowie das Selbstbewertungsinstrument, das dem Prädikat zugrundeliegt, erläutert. Am Beispiel des Forschungszentrums Jülich, das als erste von bisher zwei Forschungseinrichtungen bereits 1999 (d.h. noch nach dem allgemeinen Bewertungsverfahren) mit dem Prädikat ausgezeichnet wurde, werden Anregungen gegeben, wie sich eine wissenschaftliche Einrichtung für dieses Prädikat qualifizieren kann.



Krummacher, Sybille

Jahrgang 1951, Diplom-Physikerin; wissenschaftliche Angestellte am Forschungszentrum Jülich (FZJ), z. Zt. auch Gastwissenschaftlerin am Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS), Bonn.
Besuch eines Mädchengymnasiums bis zum 9. Schuljahr, danach eines gemischten Gymnasiums in Frankfurt/Main Schüleraustausch an der Marysville High School, USA (Abschluß: "High School Diploma")
Physik-Studium an der American University of Beirut/Libanon und Universität Freiburg; Diplom; Promotion 1981.
24 Jahre Grundlagenforschung in internationaler und interdisziplinärer Arbeitsumgebung; Studien- und Forschungsaufenthalte in den USA, Frankreich und Libanon.
Forschungsschwerpunkte: Nutzung von Synchrotronstrahlung zur Untersuchung der elektronischen Struktur atomarer und kondensierter Materie (Elektronenkorrelationseffekte in freien Atomen und kleinen Molekülen; dünne Schichten, Oberflächen und Legierungen; freie Metallcluster und Fullerene).
seit 9 Jahren aktiv im Bereich der Chancengleichheit und Förderung von Frauen in Naturwissenschaft und Technik: Aufbau des Büros für Chancengleichheit im Forschungszentrum Jülich; Entwicklung des "Tenure-Track-Programms für Wissenschaftlerinnen" des FZJ; Mädchen-Technik-Tage, Ferienspiele mit Technik-Programm für Grundschulkinder, Kinder-Workshops.



Lamprecht, Katja

Scanning Near-field Optical Microscopy

Abbildende Verfahren, deren Bildkontraste durch Absorption, durch Phasenänderung von Licht, durch Änderungen von Polarisationszuständen oder durch Fluoreszenz entstehen, liefern wichtige Informationen über Materialeigenschaften, die über andere Verfahren nicht zugänglich sind. Das traditionelle optische (Fernfeld-) Mikroskop ist dabei - trotz der begrenzten Auflösung - nach wie vor ein unentbehrlicher Laborbegleiter für NaturwissenschafterInnen.
Im Versuch, das die Auflösung begrenzende Beugungslimit zu umgehen, entstand in den 30er Jahren die Idee, eine beleuchtete Metallblende mit einem Durchmesser kleiner l in konstantem, sehr geringen Abstand (im Nahfeld) über die abzubildende Probe zu führen. Im Zuge der Entwicklung der Rastersondentechniken, insbesondere des STM's, wurde diese Idee erneut aufgegriffen und mittels der Rasterung einer feinen, auf eine Apertur von ca. 100 nm zugespitzen Glasfaser, dem Herzstück der meisten optischen Rasternahfeldmikroskope (SNOM's), für den sichtbaren Bereich realisiert.
Die Vorteile dieser Methode liegen in der um einen Faktor 10 verbesserten Auflösung und darin, daß man gleichzeitig zum optischen Signal (in Reflexion/Transmission) durch Konstanthalten des Abstandes der Spitze zur Probe (ca. 10nm) während des Rastervorganges ein Topografiebild erhält. Die Qualität der Spitze und das Problem der Abstandsregelung stellen dabei heute noch immer eine Herausforderung dar.
Der Beitrag soll neben einem kurzen Überblick über die Einsatzgebiete des SNOM's Beispiele zeigen, in denen der Kontrast in der optischen Abbildung durch Topografie oder durch Brechungsindexvariation alleine oder durch Kombination beider das optische Signal bestimmenden Faktoren entsteht.



Lippmann, Johanna

Datierung von Grundwässern mit Edelgasen

Die Konzentrationen und Isotopenzusammensetzungen von im Grundwasser gelösten Edelgasen lassen sich in günstigen Fällen für dessen Datierung verwenden. Die Bestimmung der Verweilzeit der Wässer im Untergrund mit der Edelgasmethode bietet sich besonders für sehr alte Grundwassersysteme an, d.h bei Altern größer 1000 Jahre bis hin zu mehreren zehn Millionen Jahren. Die Untersuchung der Edelgase erlauben auch Aussagen über die Art der Transportmechanismen; Diffusion und/oder Advektion. Aus den Verhältnissen bestimmer Edelgasisotope kann zusätzlich Information über den Herkunftsort der Edelgase gewonnen werden. Anwendung findet diese Edelgasmethode z.B. bei der Bestimmung der Durchlässigkeit von Gesteinsformationen z.B. im Zusammenhang mit potentiellen Endlagern für radioaktive Abfälle, oder bei der Frage nach den Grenzen von Leben im tiefen Untergrund unserer Erde. Vorgestellt wird die Methode sowie Ergebnisse von Feldstudien aus Deutschland, der Schweiz und Südafrika.



Mertig, Ingrid

Von der Quantenmechanik zur Spinelektronik

1988 wurde durch die Physiker Peter Grünberg (Forschungszentrum Jülich) und Albert Fert (Universität Paris Sud) der Riesenmagnetwiderstand (Giant Magnetoresistance - GMR) erstmals im Labor gefunden.
Dieser Effekt wird nur in künstlich hergestellten Festkörpern, sogenannten magnetischen Vielfachschichten beobachtet. Diese Vielfachschichten bestehen aus wenigen Nanometer dicken Schichten eines magnetischen Metalls gefolgt von wenigen Atomlagen eines nichtmagnetischen Metalls. Diese Schichtung wird regelmäßig wiederholt. Es zeigt sich im Unterschied zu herkömmlichen Metallen, dass der elektrische Widerstand einer solchen Vielfachschicht durch kleine Magnetfelder um mehr als die Hälfte verringert werden kann. Die Ursachen dieser Veränderung sind die quantenmechanischen Eigenschaften der Elektronen in der Vielfachschicht, insbesondere ihre Ladung und ihr magnetisches Moment.
Bereits zehn Jahre nach der Entdeckung wurde dieser neue Effekt in allen modernen PCs eingesetzt. Die Leseköpfe aller Festplatten mit hoher Speicherdichte basieren heute auf dem GMR-Effekt. Von gegenwärtigen Forschungsprojekten auf diesem Gebiet wird die Entwicklung einer neue Generation der Elektronik - der Spinelektronik - erwartet.



Metz-Göckel, Sigrid

Studienangebote und Mentoring für Physikerinnen in spe - Beispiele aus Bundesrepublik und USA

In der Bundesrepublik sind die Studienanfängerzahlen in den meisten natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen drastisch zurückgegangen, wobei die Beteiligung von Frauen in den einzelnen Studiengängen dieser Fächergruppe sehr unterschiedlich ist und z.T. relativ weniger rückläufig ist als die der männlichen Studienanfänger. Frauen wurden sogar als neue Zielgruppe der austrocknenden Studiengänge interessant. Mehrere Hochschulen haben sie als Lückenfüller entdeckt, aber auch die Werbung für Schülerinnen/Studentinnen mit leisen Studienreformmaßnahmen verbunden. In Bryn Mawr, einem der berühmtesten women's colleges in den USA konnte durch ein systematisches Mentoring und interessantes Physik-Programm der Anteil der Physik-Absolventinnen 'auf wunderbare Weise' erhöht werden. Es wird über diese Maßnahmen zur "Transforming Math and Science" berichtet.



Meyer, Carola

Spin Quantencomputer

Seit den 80er Jahren existiert die Idee, die Gesetze der Quantenmechanik für Computer nutzbar zu machen und quantenmechanische Systeme als Informationsträger, sogenannte Qubits, zu verwenden. Diese können Superpositionszustände bilden und ermöglichen damit hochgradig paralleles Rechnen. So ist z.B. der Quantenalgorithmus zum Faktorisieren großer Zahlen mit der Anzahl der Rechenschritte exponentiell schneller als klassische Algorithmen. Ein Quantencomputer würde daher alle von klassischen Rechnern erzeugten Codes entschlüssen können (Stichwort: Quantenkryptographie).
Die physikalische Realisierung stößt bei allen bisherigen Konzepten an die Grenzen des heute technisch machbaren, sei es in der Atomphysik, Quantenoptik, bei supraleitenden Bauelementen oder Quantendots. Die bisher vielversprechendsten Implementierungen benutzen Kernspins als Qubits und Kernspinresonanz (NMR) um diese zu adressieren, zu manipulieren und auszulesen. Jedoch sind diese Systeme nicht über mehr als 40 Qubits skalierbar. Ein schöner Übersichtsartikel von David Di Vincenzo zur physikalischen Implementierung von Quanten Computern findet sich in 1.
Dieser Vortrag soll eine Einführung in die verschiedenen Konzepte des Spin Quantum Computing geben. Erste Schritte der Realisierung eines skalierbaren Elektronenspinresonanz Quantencomputers werden vorgestellt.
1 David DiVincenzo, Fortschr. Phys. , 467 (1982).



Meyer zur Heyde, Martina

Hindernisse und Hilfen auf dem Weg zum Erfolg - Netzwerke und Mentoring

Immer noch haben Frauen schlechtere Berufs- und vor allem Karrierechancen als Männer. Die Gründe sind nicht alle so einfach zu benennen, wie z.B. die typische Doppelbelastung. In männerdominierten Bereichen, wie der Physik, kommen weitere Probleme hinzu. Die Erfahrung zeigt, daß ein größerer Frauenanteil allein nicht ausreicht, um die Erfolgsaussichten von Frauen zu verbessern. Welche Hindernisse gibt es und vor allem: Welche Möglichkeiten gibt es für Frauen diese zu umgehen?
Ein "Werkzeug" für den beruflichen Erfolg sind Frauen-Netzwerke. Auch Mentoring-Projekte zielen in eine ähnliche Richtung. In diesem Vortrag werden Netzwerke und einige andere Initiativen für Frauen im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich vorgestellt.



Meyer zur Heyde, Martina

Girls´Day - Mädchen-Zukunftstag

Das BMBF, der DGB, die Initiative D21 und das Kompetenzzentrum Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie initierten im Jahr 2001 den Aktionsstart eines bundsweiten Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag. Vor allem technische Unternehmen, Hochschulen und Forschungszentren öffneten am 26.4.2001 ihre Türen für Mädchen, um ihnen durch vielfältige Veranstaltungen Einblicke in die Arbeitswelt zu geben.
Seit rund 20 Jahren werden Modellprojekte und Kampagnen gestartet, um das Berufswahlverhalten von Mädchen und jungen Frauen zu verändern und ihr Berufswahlspektrum zu erweitern. Dennoch wählt mehr als die Hälfte der Mädchen aus den klassischen Top Ten der traditionellen Frauenberufe. Unternehmen oder Institutionen, die erfolgreich spezielle "Mädchen-Tage" durchgeführt haben, verzeichnen einen steigenden Anteil von Mädchen in technischen und techniknahen Berufen.
Mit dem Girls'Day wurde eine große Kampagne gestartet,in der die bisherigen Erfahrungen genutzt werden sollen. Durch die bundesweite Ausrichtung und das einheitliche Datum soll der Girls'Day auch in Zukunft die regional begrenzten Einzelinitiativen bündeln und eine bislang einmalige Breitenwirkung erzielen.
An dieser Stelle möchte ich Hintergund und vor allem die Erfahrungen des Girls´Day erläutern und zur Diskussion stellen.



Meyer, Christine

Nanopinzette

Mit zunehmendem Interesse an kleinen Bauelementen und Molekülen gewinnt auch die Manipulation von Partikeln im Mikro- und Nanometerbereich mehr und mehr an Bedeutung. In der Regel wird dazu heute die Spitze eines Rastersondeninstruments direkt als Werkzeug zur Verschiebung und Positionierung von Partikeln eingesetzt. Neuere Arbeiten verwenden Greifarme, z.B. auf der Basis leitfähiger Kohlenstoff-Nanotubes, die durch Anlegen einer Gleichspannung bewegt werden.
Wir kombinieren zur Herstellung einer solchen Nanopinzette zwei andere bekannte Techniken: Freitragende Silizium-Nanostrukturen und mit dem Elektronenstrahl abgeschiedene Kohlenstoff-Spitzen (ebd). Zwei fingerartige Silizium-Strukturen werden elektrostatisch gegeneinander bewegt. Dabei bewegen sich die darauf stehenden isolierenden ebd-Spitzen passiv mit, zwischen denen dann ein Partikel eingeklemmt werden kann. Diese Technik sollte es erlauben, einen extrem kleinen Abstand zwischen den Greifarmen zu erhalten.
Eine Kombination z.B. mit der Sonde eines Rasterkraftmikroskops ist denkbar, so dass ein Partikel gesucht, gegriffen und transportiert werden könnte.
Autoren: C. Meyer, H. Lorenz und J. P. Kotthaus



Nowak, Hannelies

Das TESLA Projekt des DESY - Physik im 21. Jahrhundert

Das TESLA Projekt des DESY sieht den Bau eines Linearbeschleunigers für Elektronen und Positronen mit Schwerpunktsenergien von der Z Resonanz bis 800 GeV vor. Damit eröffnet sich für die Teilchenphysik ein neuer Energiebereich, in dem Präzessionsmessungen gemacht werden können. Ein integrierter Röntgenstrahl-Laser bietet gleichzeitig völlig neue Möglichkeiten des Experimentierens auf den Gebieten der Biologie, der Materialforschung, der Festkörperphysik u.a.
Im Vortrag soll das Projekt vorgestellt und seine Notwendigkeit für die Teilchenphysik an Hand von Beispielen erläutert werden. Gleichzeit wird ein Überblick gegeben über weitere Forschungsmöglichkeiten mit dieser Anlage. Detaillierte Informatioen finden sich im "Technical Design Report" DESY 2001-011



Oehmichen, Virginia

Intrinsische Josephson-Kontakte in Hochtemperatursupraleitern

Zwischen zwei Supraleitern, die durch eine sehr dünne "Tunnelbarriere" voneinander getrennt sind, kann ein Cooper-Paar-Strom als "Josephson-Strom" widerstandsfrei fließen. Beim Anlegen einer Spannung oszilliert der Josephson-Strom mit einer Frequenz, die proportional zur Spannung über den Kontakt ist. Bei einer Spannung von 1 mV beträgt die Frequenz 483.6 GHz. Der Effekt wird heutzutage zur Definition des Volts verwendet.
Ebensolche Kontakte liegen intrinsisch in den Hochtemperatursupraleitern auf Grund ihrer Kristallstruktur vor. Hier wechseln sich supraleitende Kupferoxid-Ebenen mit dazwischenliegenden isolierenden Schichten auf atomarer Ebene ab. Intrinsische Josephson-Kontakte weisen weniger Fehler auf als künstlich hergestellte. Die höchsten erzielbaren Wechselstromfrequenzen liegen im THz-Bereich, was die Kontakte für technologische Anwendungen interessant macht.
Man strukturiert "aktive" Stapel intrinsischer Josephson-Kontakte (sogenannte Mesas) mittels der Elektronenstrahl- und Photolithographie auf der Oberfläche von Einkristallen aus Hochtemperatursupraleitern. In diesem Beitrag werden die Herstellungsmethoden der Mesas sowie deren elektrische Eigenschaften präsentiert.



Reiche , Karin

Maria Reiche - die Entdeckerin der Linien und Figuren auf der Pampa von Nazca

Der Vortrag vermittelt neben Wissenswertem über Peru und die Nazca-Kultur Informationen über den Lebensweg, die Handlungsmotive und die Arbeitsergebnisse von Maria Reiche, der weltweit berühmtesten Absolventin, mit der sich die Technische Universität Dresden rühmen kann.
Sie begann 1924 ihr Studium der Mathematik, Physik und Geographie in Dresden. Zwei Semester studierte sie an der Universität in Hamburg bevor sie 1928 ihr Staatsexamen in Mathematik, Physik, Geographie, Philosophie sowie Pädagogik an der Technischen Hochschule in Dresden ablegte. Damit erwarb sie die Berechtigung, als Lehrerin tätig zu werden. Die Aussicht auf eine sorgenfreie Zukunft waren im Deutschen Reich 1931 schlecht, deshalb bewarb sie sich als Hauslehrerin beim deutschen Konsul in Cusco in Peru. Ihr Interesse an der alten Inka-Stadt Cusco war ein Grund, diese Stelle anzunehmen. Nachdem der Vertrag beendet war, verdiente sie ihren Lebensunterhalt hauptsächlich als Übersetzerin für die Universität in Lima. Dadurch wurde sie auf Untersuchungen in der Pampa von Nazca aufmerksam. 1946 begann sie hier ihre eigenen Forschungen. Es gelang ihr, den Schleier einer vergessenen Kultur zu lüften.
Die Figur der Spinne (Größe 47 Meter) war die erste Zeichnung, die sie im Juni 1946 fast zufällig entdeckte. Danach folgten weitere Figuren, Linien und Dreiecke. Jahrelang beschäftigte sich Maria Reiche mit der Frage, wie die Zeichnungen trotz ihrer großen Dimensionen in der Pampa so technisch und künstlerisch einwandfrei geschaffen worden waren. 1970 trat sie auf dem 40. Amerikanisten-Kongress in Lima auf und unterbreitete den Vorschlag, die Pampa unter Denkmalschutz zu stellen. Der Schutz der Pampa wurde in der Folgezeit zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben.
Ein kurzer Film stellt während des Vortrags die Entdeckungen von Maria Reiche auf der Pampa vor.



Richter, Asta

Nanoindentation - A new dimension of hardness measurements

Hardness measurements belong to standard methods to characterise materials. Classical hardness measurements use a defined test body to make an indent into the material surface. The image of the indent is visible in the microscope and the indented area is determined. Hardness is defined as the value of maximum applied load divided by the indentation area. Generally plastic and elastic parts contribute to the deformation of the material. Only plastic parts of the indentation process are considered within classical hardness measurements. Extensions to universal hardness measurements extract more information from the indentation procedure. Universal hardness means a dynamic measuring principle with determination of the indentation depth of a defined body with increasing load up to a maximum force value and then and decreasing force. The plastic as well as elastic part of the indentation can be separated from analysis of the force-depth curves. Thus it is possible to obtain the hardness value as well as the Young's modulus of the material. Moreover, a hardness value of completely elastic materials can be determined which allows a realistic comparison of the hardness values of different materials.
With more and more miniaturisation of structures, application of thin films and composite materials, there is a need for testing mechanical properties in micro-meter and nano-meter scale. That means the universal hardness has to be measured at very little loads and therefore indentation depths. The scanning force microscope (SFM) is the basic device to realise such a measuring procedure. With an additional tool the SFM is transformed into a Triboscope of the company Hysitron. We use a 90° four sided pyramidal diamond tip for indentation. Indentation forces vary between a few µN up to 5 mN. The indent can be imaged with the same tip in the SFM. Plastic as well as elastic indentation depths are obtained from the force-depth curve. The actual shape of the diamond tip is determined by scanning force microscopy with a calibration grid.
The recently developed method of nanoindentation is applied to a large variety of materials. Examples of characteristic nanoindentation features are given for carbon materials with different mechanical properties, namely small diamond crystals as the hardest material known, graphite as a layered bulk material, fullerite films and hard amorphous carbon layers. Mechanical properties of typical metals are also investigated by nanoindentation and compared with model simulations on atomic scale. Iron alloys represent a composite material with different grains and precipitations on grain boundaries. The variations of the material features are reflected in the force-depth curves of a series of indents over the grain boundaries.



Richter, Asta

Professorin für Oberflächentechnik

z. Z. Vizepräsidentin der TFH Wildau
Lehre: z.B. Grundkurs Physik mit Praktikum, Werkstofftechnik für Ingenieure, Werkstoffe der Mikrotechnik, Dünnschichttechnik, Mikrotechnik; Betreuung von Diplomarbeiten in Zusammenarbeit mit Firmen
Angewandte Forschung und Entwicklung: z. B. Qualitätssicherung von dünnen Filmen und Kompositwerkstoffen mittels Nanohäerte, Untersuchung von Materialoberflächen zum Wachstum von Biofilmen
Projekte in der Lehre: z. B. Internationaler Modellstudiengang Technology of New Materials, im DAAD-Programm Internationale Qualitätsnetzwerke
Administration: Unterstützung bei der Einwerbung von Drittmitteln und bei Existenzgründungen, Internationalisierung des Studiums



Rotter, Ingrid

Offene Quantensysteme

Offene Quantensysteme sind durch das Wechselspiel von innerer Struktur und Kopplung an eine Umgebung charakterisiert. Dieses Wechselspiel wird am Beispiel offener Mikrowellenbillards verschiedener Form und ihrer Transmissionseigenschaften diskutiert. Von besonderem Interesse sind die Flüstergalerie-Moden in Billards mit konvexer Begrenzung sowie die Abhängigkeit der Transmission von der Lage der angekoppelten Leiter.
Die theoretischen Ergebnisse werden mit experimentellen Daten an Quantendots und Mikrowellenbillards verglichen.



Rumberg, Anne

Photovoltaik - eine Chance für die Zukunft ?

Während die Ölreserven knapp werden, lacht die Sonne: in nur einer halben Stunde strahlt die Sonne den gesamten Weltenergiebedarf eines Jahres auf die Erde ein. Photovoltaik - die direkte Umwandlung von Licht in Strom - kann einen Teil dieses gewaltigen Energieangebots für die Energiekreisläufe der Erde bereitstellen. Bis vor kurzem galt die Photovoltaik als teurer Exot unter den Energielieferanten - angewandt in erster Linie in Entwicklungsländern mit schlechter Netzanbindung oder in der Satellitentechnik. Doch das Blatt hat sich gewendet: "Die Frage ist nicht mehr ob sie kommen sondern wann sie kommen", so Jürgen Schmid, Direktoriumsmitglied des Forschungsverbundes Sonnenenergie über erneuerbare Energiequellen. Mit dem ständig wachsenden Interesse an Solarzellen geht ein verstärkter Forschungsaufwand auf dem Gebiet der Photovoltaik einher.
Die derzeit marktbeherrschenden Solarmodule auf der Basis kristalliner Silizium-Zellen bieten Wirkungsgrade von 10 - 15 % in Verbindung mit einer gesicherten Langzeitstabilität. Wegen den hohen Anforderungen an Materialreinheit und Kristallqualität ist die Herstellung der Silizium-Zellen jedoch mit enormen Kosten verbunden. Um die Solarenergie einer breiten Anwendung zugänglich zu machen, müssen diese Kosten weiter gesenkt werden. Eine vielversprechende Alternative bieten Dünnschichtsolarzellen, deren wesentlicher Vorteil neben dem geringeren Materialaufwand in erster Linie das vereinfachte Herstellungsverfahren ist. Mit diesem Konzept soll eine deutliche Kostenreduzierung erreicht werden - und der Photovoltaik neue Perspektiven gegeben werden.



Schön, Lutz-Helmut

Mädchen im Physikunterricht - Zum Stand empirischer Forschungen zu Leistung, Interesse und Motivation

Zahlreiche Untersuchungen belegen, was jede/r weiß: Mädchen haben nur ein geringes Interesse am Physikunterricht.
Wir haben in einer DFG-Studie versucht, Gründe für diese Tatsache aufzudecken: Im Zentrum der Studie stand die Entwicklung des Interesses, der Motivation und des Selbstkonzeptes einer Lernergruppe, die über ein ganzes Schuljahr (Klasse 8) getrenntgeschlechtlich unterrichtet wurden. Es wurde ebenfalls der Einfluss der Unterrichtskonzeption untersucht.
Im Vortrag werden Ergebnisse vorliegender Untersuchungen referiert, über Ergebnisse unserer Studie berichtet und didaktische Konsequenzen zur Diskussion gestellt.



Schober, Christa

Kind & Karriere

Hier bietet sich die Möglichkeit für alle mit Interesse am Thema sich mit dieser Thematik zu befassen. Diskussionspunkte könnten z.B. sein: Was sind die Hauptprobleme bei Karriere und Berufstätigkeit, wenn Kinder zu versorgen sind? Wie sieht die Unterstützung durch die Arbeitsstätte aus, wenn frau versucht Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen? Kennt jemand Lösungen einzelner Firmen oder aus anderen Ländern und inwiefern sind diese allgemein anwendbar? Welche Erfahrungen mit Wiedereinstiegs-Förderprogrammen gibt es? Wie müsste die Einbindung des Partners in ein solches Programm aussehen?
Allgemeiner kann man auch darüber reden, wie Arbeit strukturiert sein müsste damit auch die, die Kinder versorgen (oder Verwandte pflegen oder sich gesellschaftlich engagieren), interessante Arbeit finden können?
Denkbar ist auch das Erarbeiten einer Resolution.



Schuster, Cosima

Quanten-Computer

Neben der Entwicklung der Nanotechnik und der Einzel-Elektron-Elektronik, bei denen durch die Miniaturisierung quantenmechanische Effekte eine Rolle spielen, entstand in den letzten Jahren auch das Gebiet "Quanten-Computer". Nach den bereits vor längerem entwickelten theoretischen Grundlagen und vorgeschlagenen Realisierungsmöglichkeiten, gibt es seit kurzem auch experimentelle Resultate.
In diesem Übersichtsvortrag sollen die theoretischen Grundlagen als auch die experimentellen Realisierungen vorgestellt werden. Hauptsächliches Problem bei Quanten-Computern ist die Dekohärenz und die damit verbundene Fehler-Korrektur. Ein weiteres Problem in der experimentellen Realisierung ist die Präparation eines verschränkten Zustands aus mehr als zwei Teilchen, was Voraussetzung für effiziente Quanten-Algorithmen ist.



Schwille, Petra

Einzelne Moleküle im (Laser-)Fokus: Biophysik kleinster Systeme

Fortschritte im Bereich physikalischer Technologien sind immer von einer großen Zahl faszinierender neuer Anwendungen begleitet. So ist die rapide Entwicklung der letzten Jahrzehnte auf dem Sektor der Laser- und Detektortechnik nicht ohne Wirkung auf die Biophysik geblieben. Insbesondere die Fluoreszenzspektroskopie ist dadurch in ungeahnte Bereiche der Präzision vorgestoßen und ermöglicht es mittlerweile, die Dynamik einzelner fluoreszenzmarkierter Moleküle räumlich und zeitlich selektiv zu verfolgen und zu analysieren. Neben der offensichtlichen Bedeutung dieser sogenannten "Einzelmolekülmethoden" für die physikalisch-chemische Grundlagenforschung sind es besonders die interdisziplinären Ansätze auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften, die faszinierende neue Ausblicke eröffnen. Durch Kombination spektroskopischer und mikroskopischer Methoden ist es heute bereits möglich, die Wechselwirkung einzelner fluoreszenzmarkierter Proteine und Nukleinsäuren miteinander sowie deren Diffusion oder Transport durch lebende Zellen sichtbar zu machen, sowie Subpopulationen unterschiedlicher Struktur oder Funktion aus einer heterogenen Mischung von ähnlichen Molekülen zu isolieren.



Soßna, Eva

Der Mechanismus des elektrochemischen Ätzstops

In der Halbleitertechnologie gibt es viele Schritte vom Silizium zur Mikrochip. Ein elementarer Schritt ist dabei das Ätzen von Strukturen für die weitere Bearbeitung (z.B. Dotierung), dies kann trocken mittels Plasma oder aber naßchemisch geschehen.
Im Bereich der Mikromechanik werden für z.B. Beschleunigungssensoren dünne Membranen benötigt. Diese können auf unterschiedlichtste Weise hergestellt werden, unter anderem mit Hilfe des elektrochemischen Ätzstops unter Verwendung eines pn-Übergangs. Dabei spielen die chemischen und elektrochemischen Vorgänge während des Ätzens des Siliziums und der Ätzstopmechanismus eine entscheidende Rolle. Ebenso hat der pn-Übergang Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften und die Dicke.



Spörl, Gabriele

Kältetechnik und Materialentwicklung

Ich arbeitete 13 Jahre als Entwicklungsingenieurin im Fachbereich Kryotechnik des ILK. Seit 2001 beschäftige ich mich mit Materialfragen, auch Materialentwicklung, verstärkter Kunststoffe, für den gesamten Bereich Kälte-Klima. Alle bisherigen Arbeiten sind eng mit dem Studium und den Folgetätigkeiten an der TUD verbunden. Die Wissensaneignung im Zuge der Promotion war guten Fundament für die bisherigen Arbeiten.



Speller, Sylvia

Eindimensionale Strukturen auf Oberflächen

Das Leistungsspektrum nanoelektronischer Bauteile wird entscheidend durch die elektronischen Effekte, die von den extrem kleinen Abmessungen der Stukturen herrühren, bestimmt. Geometrische, quasi-ein-dimensionale Strukturen mit nanoskopischen Abmessungen lassen sich im einfachsten Fall als Terassen auf gestuften Oberflächen präparieren. Adsorption eines weiteren Elements kann zur Bildung von Drähten bzw. Streifen führen. Ausgeprägte Strukturen elektronischer Natur sind die quasi-zweidimensionalen Shockley-Oberflächenzustände auf Cu(111)- und Ag(111). Unsere Untersuchungen mit gestuften Cu(111)-Oberflächen haben gezeigt, dass an Stufen derartige Oberflächen-Elektronen-Wellen teilweise reflektiert werden, so dass eine Oberfläche mit regelmäßig angeordneten Stufen eine gekoppelte-Quantentrog-Struktur darstellt. Durch eine höhere Stufendichte (1.7 nm-1) erreicht man eine neue Einstellung der Referenz\-ebene des zwei-dimensionalen Teils des Oberflächenzustandes. Als heterogene Test-Strukturen haben wir Ag/Cu- Nanostreifen verwendet. Solche Streifen können unter Ausnutzung von Selbst-Strukturierungsprozessen auf gestuften Cu(111)-Oberflächen hergestellt werden. Die beobachteten Bindungsenergien und effektiven Massen zeigen, daß der Cu-Oberflächenzustand durch die Ag-Streifen eine stärkere räumliche Eingrenzung erfährt. Die Ergebnisse sind durch Tunnelmikroskopie und Photoelektronenspektroskopie- Messungen gewonnen worden.
J.E.Ortega, S.Speller, A.R.Bachmann, A.Mascaraque, E.G.Michel, A.Närmann, A.Mugarza, A.Rubio, F.J.Himpsel, Phys.Rev.Lett. 84, 6110 (2000).
A.R. Bachmann, A. Mugarza, J.E. Ortega, S. Speller, Phys.Rev.B, in print



Suder, Katrin

Marktplatz Karriere

Wir glauben, daß Frauen oft besser sind als sie denken und vorsichtiger als sie sein müßten.
Deshalb wollen wir, Beraterinnen der Firma McKinsey, einen Workshop zum Thema "Marktplatz Karriere" anbieten. Ziel des Workshops ist einerseits die Weitergabe unserer Erfahrungen, die wir als Frau und Naturwissenschaftlerin im Berufseinstieg gemacht haben, und andererseits konkrete Hilfestellung und Tips rund um das Thema Bewerbung und Berufseinstieg.
In dem zirka 90 minütigen Workshop wollen wir in drei Schritten vorgehen: Am Anfang steht ein Überblick darüber, was zu einer erfolgreichen Karriere gehört und welche spezifischen Probleme und Stärken (naturwissenschaftliche) Frauen unserer Meinung nach dabei haben.
Anschließsend wollen wir uns detailliert einzelnen Punkten widmen: Karriereplanung, Bewerbung, Berufsstart und persönliche Entwicklung/Mentoring. Gemeinsam und interaktiv wollen wir herausarbeiten, worauf es ankommt, welche Fehler zu vermeiden sind und was uns geholfen hat. Wir werden Wissen aus der Praxis, Untersuchungen und Fallstudien mitbringen und in Übungen umsetzen. Ebenso wichtig ist uns der gegenseitige Austausch, um so gemeinsam Strukturen und Systematiken erkennen zu können.
Abschließend wird es Raum geben für individuellen Austausch und spezifische Fragen rund um das Thema Karriere.
Wir freuen uns auf Euch und auf ein spannendes Seminar.



Suder, Katrin

Als Physikerin in der Top-Management Beratung

Während meiner Promotion in der theoretischen Physik habe ich mich mit den Vorgängen des Sehprozesses beschäftigt. Dabei spielte Modellbildung sowohl biologisch-realistischer als auch mathematisch-abstrakter Art eine zentrale Rolle. Modelle, die allerdings deutlich praxisorientierter sind, stehen auch in meiner jetzigen Arbeit im Mittelpunkt. Seit über einem Jahr arbeite ich -übrigens mit vielen anderen Physiker/innen- bei der Unternehmensberatung McKinsey. Bisher habe ich in Projekten in der Versicherungs- und Telekommunikationsbranche mitgearbeitet. Themen waren unter anderem Synergien im Technologiebereich, Unternehmenskommunikation sowie europaweite IT-Strategien. Strukturiertes und lösungsorientiertes Denken, vor allem bei komplexen Fragestellungen, ist für mich heute noch wie auch im Studium Basis meiner Arbeit. Neben der Möglichkeit, in sehr kurzer Zeit viel zu lernen und mir den Lösungsraum "Wirtschaft" zu erschließen, finde ich es besonders faszinierend, einen Einblick in die Entscheidungsfindung des Top-Management zu bekommen und unterschiedliche Managementphilosphien kennenzulernen.



Trefftz, Eleonore

Studium während des Krieges und Wiederaufbau

Zu meiner Zeit war das Studium der Naturwissenschaften nichts Besonderes für Frauen. Ich begann Ostern 1940. Mein Vorteil war, daß mir die Atmosphäre der Hochschule geläufig war. Im Herbst 1941 machte ich Vordiplom nach drei Trimestern und einem Semester. Auf Empfehlung von Prof. Rellich ging ich anschließend nach Leipzig, wo ich 1944 mein Mathematik-Diplom machte und meine Doktorarbeit begann. Im Februar 1945 mußte ich zurück nach Hause nach Dresden. Nach Kriegsende habe ich Einsatz in der Hochschule gemacht. Dann kam die Demontage. Im Oktober 1945 legte ich die Doktorprüfung ab und ab Januar 1946 fing unter Prof. Kersten der Wiederaufbau an. Im Sommer 1948 habe ich Dresden verlassen, um im Westen meinem Bruder die Fortsetzung seines Studiums zu ermöglichen.



Vogt, Annette

Elsa Neumann und ihre Kolleginnen - Karrierebedingungen für Physikerinnen in Deutschland seit 1899.

In dem Vortrag werden einige Forschungsergebnisse vorgestellt, die zu der Langzeitstudie der Autorin über die Situation der Wissenschaftlerinnen in Deutschland zwischen 1900 und 1945 gehören. Ausgehend von der Frage, warum Physikerinnen in Deutschland immer noch eine bestaunte Minderheit darstellen, werden in dem Vortrag einige Aspekte der Entwicklung betrachtet.
Im Vortrag werden die Karriere-Bedingungen für Physikerinnen in drei Institutionen bzw. Organisationsformen des Wissenschaftsbetriebes in Deutschland behandelt. Erstens werden die Bedingungen für Physikerinnen an Universitäten und Technischen Hochschulen analysiert, exemplarisch für die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und die Technische Hochschule Berlin (1900-1945). Der Bruch 1933 und die Folgen der NS-Politik werden besonders berücksichtigt. Zweitens wird die Situation für Physikerinnen in der scientific community, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, betrachtet. Drittens werden die Bedingungen für Physikerinnen in der außeruniversitären Forschung analysiert, in Einrichtungen der Industrie-Forschung und in den Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1912-1945).
Schließlich wird am Beispiel der Habilitationen von Frauen in Physik für den gesamten Zeitraum des 20.Jahrhunderts gezeigt, wo Aufbrüche, Abbrüche und Trends zu markieren sind und die Frage nochmals aufgegriffen, warum Physikerinnen in Deutschland immer noch eine bestaunte Minderheit darstellen.



Wagner, Susanne

Bei Amts- und Funktionsbezeichnungen sind Personen weiblichen Geschlechts ... mitgemeint?

Die Diskussion um die weiblichen Formen in der Sprache (Physiker-in) ist zwar in die Jahre gekommen, hat aber nichts von ihrer Aktualität und Emotionalität verloren. Das mag daran liegen, daß es sich hierbei im allgemeinen um eine Glaubensfrage handelt, die schlecht entscheidbar ist, denn es existieren kaum Informationen darüber, was sich hinter einem Wort wie Physiker wirklich verbirgt: Sind Frauen mitgemeint, wenn es um (grammatikalisch maskuline) Physiker geht? Die einen glauben: Ja. Die anderen sind sich sicher: Nein. Ein paar Beobachtungen gibt es aber doch. Seit im Jahre 1980 durch Marta Kutas und Steven Hillyard entdeckt wurde, daß Sprachverarbeitung charakteristische Spannungsmodulationen auf der Kopfoberfläche induziert - meßbar z.B. mit einem EEG - hat es viele Untersuchungen zur Sprachverarbeitung im Gehirn gegeben. Dabei wurde auch untersucht, wie die Gehirne von Versuchspersonen reagieren, wenn sich ein "Doktor" als weiblich entpuppt. Die Veranstaltung beinhaltet eine kurze Einführung in die Untersuchung von Sprache mittels EEG, die Vorstellung einiger Daten und eine hoffentlich rege Diskussion.



Walinski, Bärbel

SAKURAI-Obkekte

Das physikalische Verständnis von astronomischen Objekten (Astrophysik), von Sternen und deren Entwicklung, wird im Physikunterricht gelegentlich gefördert. Wie man das Astrophysik-Interesse von Berufsschülern anhand von Beobachtungen von Amateurastronomen allgemein wecken kann, wird erläutert.
Die Besonderheit von SAKURAI-Objekten, die ein spätes Stadium der Sternentwicklung sind, wird im Anschluß an die vorige Sternenentstehung und Entwicklung auch unserer Sonne erklärt. Kein Didaktik-Vortrag sondern kurzgefaßte Astrophysik (45 min), die manchmal auch das Interesse von Schülern weckt. Als Vorlage dient mein Planetariumvortrag zum Thema SAKURAI.



Walz, Stefanie M.

Schülerinnenprojekte in der Physik! - Wer, wie, was?

Zu diesem Thema veranstaltete der Arbeitskreis Chancengleichheit in der DPG vom 15.-17.08.2001 einen Workshop im Tagungshaus der DPG in Bad Honnef.
Zur Zeit werden an vielen Hochschulen Veranstaltungen für Schülerinnen angeboten, die das Ziel haben, Mädchen für die Naturwissenschaften und insbesondere für die Physik zu interessieren. Das Interesse und die Akzeptanz solcher Veranstaltungen steigt bei den Schulen, Eltern und Schülerinnen. Allerdings ist die Art und Qualität dieser Hochschulangebote von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich und auch sehr von der Erfahrung der lokalen Organisationsteams abhängig. Um einen Rahmen für einen Erfahrungsaustausch zu bieten und um eine Vernetzung zu initiieren, bot der AKC diesen Workshop an.
Interessierten Organisatorinnen (und Organisatoren) wurde ein Forum geboten, um ihre Projekte vorzustellen und die Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit für rege Diskussionen. Die vorgetragenen Themen reichten von theoretischen Ansätzen zur Förderung von Mädchen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich bis zu konkreten Tipps zur Durchführung eines Projekts. Die gelungene Kommunikation zwischen Geistes- und Naturwissenschaftlerinnen führte zu interessanten Sichtweisen, so dass der Workshop von den Teilnehmerinnen als sehr anregend eingestuft wurde. Mit Verwunderung wurde registriert, dass sich zum ersten Mal eine reine Frauengruppe im Tagungshaus der Deutschen Physikalischen Gesellschaft versammelt hatte. Auch dieser -unbeabsichtigte- Aspekt des Workshops sollte beachtet werden.
Wir werden in diesem Vortrag über die Ergebnisse dieses sehr interessanten und erfolgreich verlaufenen Workshops berichten.






Warmuth, Sabine

Präsentationstechnik

Jede von Euch kennt schlechte Vorträge - die Folien sind überladen und kaum lesbar, der Sprecher hat eine ermüdende Redeweise und hinterher wißt Ihr nicht mehr, worum es eigentlich ging. Trotzdem werden genau diese Fehler immer wieder gemacht.
In diesem Workshop möchte ich mit Euch zusammen die Grundlagen für einen guten Vortrag besprechen und üben. Wenn Ihr bei der Vorbereitung einige simple Grundregeln beachtet, erspart Ihr Euch eine Menge Zeit und Nerven. Wir lernen zusammen auch, Lampenfieber zu meistern und Körpersprache einzusetzen.
Der Workshop basiert auf einem Training für Mitarbeiter von Procter&Gamble. Ziel ist, daß Ihr durch die hier gezeigten Techniken selbstbewußter Eure wissenschaftlichen Ergebnisse präsentieren könnt.



Weiss, Cornelia

Physikerin bei AMD Saxony

Nach meinem Studium (Festkörperphysik) an der TU Chemnitz-Zwickau habe ich mich bei AMD beworben und bin als eine der ersten Mitarbeiterinnen für das aufzubauende Werk Fab 30 in Dresden eingestellt worden. Nach einem eineinhalbjährigen Aufenthalt ("on the job training") in Austin, Texas habe ich zunächst auf dem Gebiet der Röntgenanalytik gearbeitet. Derzeit arbeite ich im Modul Photolithographie.
Das Physikstudium war ein sehr gutes Fundament für meine berufliche Tätigkeit. Darüber hinaus spielen aber auch andere Fähigkeiten eine große Rolle, z.B. Sozialkompetenz, Teamfähigkeit und Flexibilität.



Wertheim, Margaret

Physics, Faith, and Feminism

Of all human endeavours science remains one of the most difficult areas for women to achieve equality. This is especially true of the so-called "hard sciences", epitomized by physics. Why is it that after a generation of feminism and years of affirmative action, that women are still so under-represented in science - particularly in the "hard sciences"? Why is it that in an age when women have become astronauts, fighter pilots, and prime ministers, that no woman has won a Nobel Prize in physics? Only two women have ever done so: Marie Curie, a woman of the nineteenth century, and Marie Goeppert Mayer, who won the physics Nobel for work she did in the 1950's.
In this talk, Margaret Wertheim will explore the historical and cultural underpinnings of women's under-representation in science, especially the science of physics. Notably, Ms Wertheim will consider the ways in which science has been a kind of "priestly" pursuit. She will put forward the thesis that women's struggle to break into science has historically paralleled their struggle to break into the clergy. On the one hand women have had to fight for the right to interpret the books of Scripture, and on the other hand for the right to interpret the book of Nature - traditionally regarded as God's "other book". Here, physics may be seen as the Catholic Church of science. Ms Wertheim will explore her thesis about the quasi-religious underpinnings of physics both historically and today. Finally, she will suggest some ways forward for the future.



Wilke, Ingrid

Einzelschuss Elektronenpulslängenmessung durch elektro-optische Detektion mit gechirpten Laserpulsen

In neuen Linearbeschleunigern1 für die Hochenergiephysik und zum Betrieb von Röntgen-Freie-Elektronen-Lasern (X-ray FELs) werden Elektronenpulse auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, die kürzer als eine Pikosekunde sind. In diesen Beschleunigern bilden die Elektronenpulse einen Pulszug mit einer Pulswiederholungsfrequenz von einigen MHz. Die genaue Messung der Elektronenpulslänge ist eine wichtige Aufgabe für das grundlegende Verständnis der Wechselwirkung zwischen den Elektronenpulsen und den Beschleunigerkomponenten2, sowie für die Abstimmung des Beschleunigers im Betrieb.
Die elektro-optische Detektion des Coulombfelds der Elektronenpulse ist eine neue, einzigartige Methode zur direkten Messung der Elektronenpulslänge mit Femtosekundenzeitauflösung und hohem Signal-Rausch- Verhältnis. Hier berichte ich über die erste elektro-optische Messung der Länge eines einzelnen Elektronenpulses3 im MHz-Pulszug. Bei diesem Verfahren wird die Länge und longitudinale Ladungsverteilung des Elektronenpulses elektro-optisch in das Spektrum eines gechirpten Titan-Saphir Laserpulses übertragen. Die Bestimmung der Elektronenpulslänge erfolgt durch den Vergleich des durch das elektrische Feld des Elektronenpulses veränderten Spektrums mit dem ursprünglichen Spektrum. Die Messung der Länge einzelner Elektronenpulse wird durch die Messung einzelner Laserpulsspektren erreicht. Mit dieser Messmethode ist es möglich die Länge und Ladungsverteilung der Elektronenpulse in Echtzeit darzustellen. In diesem Beitrag werde ich das Messprinzip erklären und über die weltweit erste, erfolgreiche Anwendung am FELIX FEL in den Niederlanden berichten.
1 DPT2001, H. Nowak: Das TESLA Projekt des DESY - Physik im 21. Jahrhundert.
2 DPT2001, U. van Rienen: Numerische Berechnung elektromagnetischer Felder und ihre Anwendung im Beschleunigerdesign.
3 I. Wilke, A.M.MacLeod, W.A.Gillespie, G.Berden, G.M.H. Knippels, A.F.G. van der Meer, Real-time single-shot electron bunch length measurements, 23rd International Free Electron Laser Conference, Darmstadt, Germany (2001).



Wollmer, Ulrike

no risk no fun

no risk no fun -- getreu diesem Motto habe ich vor einem Jahr der Uni den Rücken gekehrt und angefangen, für eine Beratungsfirma zu arbeiten, die sich auf das Management von finanziellen Risiken spezialisiert hat. In meinem Vortrag möchte ich über meinen beruflichen Alltag bei unseren Kunden -- deutschen Grossbanken -- berichten: über den Kulturschock zu Beginn, über die theoretischen Inhalte (z.B. Zeitwert von Geld, Arbitrage, Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten wie Optionen, Ermittlung des Value-at-Risk eines Portfolios mit Monte Carlo Methoden) und deren praktische Umsetzung, zu der frau Kenntnisse der \mbox{(Finanz-)}Mathematik, einen vertrauten Umgang mit IT sowie Modellverständnis braucht, also alles, was frau beim Physik studieren besser lernt als anderswo.




van Rienen, Ursula

Numerische Berechnung elektromagnetischer Felder und ihre Anwendung im Beschleunigerdesign

Für viele technische Komponenten ist eine detaillierte numerische Berechnung elektromagnetischer Felder unerlässlich während der Designphase. Sie erhält auch zunehmend Bedeutung in der Biophysik, etwa wenn es um die Berechnung elektromagnetischer Felder im menschlichen Körper geht. Zu den bekanntesten Methoden zur Feldsimulation zählt neben den Methoden der Finite Elemente, Finiten Differenzen und Randelemente die Methode der Finiten Integration (kurz FIT; Weiland 1977). FIT wird im Vortrag ausführlich vorgestellt. Diese konsistente Methode liefert ein diskretes Analogon zu den Maxwellschen Gleichungen, die sog. Gitter-Maxwell-Gleichungen. Die linearen Operatoren in den diskreten Gleichungen entsprechen dabei den vektoranalytischen Operatoren rot, div und grad und erlauben den leichten Nachweis diverser Feldeigenschaften.
Für sehr komplexe Anordnungen wird es notwendig, die Simulation zu parallelisieren oder eine Gebietszerlegung vorzunehmen. Einige Ansätze hierzu werden kurz diskutiert - insbesondere die sogenannte Coupled S-Parameter Calculation (CSC).
Es werden Simulationen hochfrequenter Felder für verschiedene Beschleunigerkomponenten des TESLA-Projekts, eines hochenergetischen e+ e- Linear Colliders mit integriertem SASE-FEL, vorgestellt. Hierfür können Vergleiche von Simulationen mit Messungen an der TESLA Test Facility gezeigt werden.
Eine wichtige Frage in der Designphase ist die Kenntnis parasitärer Eigenschwingungen in den Beschleuigungsstrukturen und in anderen Komponenten wie etwa dem Bunch-Kompressor des FEL. Die Feldsimulation erlaubt dann das Design geeigneter Dämpfungsmechanismen.